Neue operative Verfahren, Chip, und Innovationen an den Kliniken von Pécs

27 August 2019

3D gedruckte Gliedprothesen, Chip-Diagnostik für die erfolgreiche künstliche Befruchtung, Gehirnstimulierung für Behandlung der Epilepsie. Viele solche modernen Verfahren und Geräte wurden im Klinischen Zentrum der Universität Pécs entwickelt und angewendet – oft als einziger Ort in Ungarn.

Die international auch anerkannte Kooperation der Mitarbeiter der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, des János Szentágothai Forschungszentrum und des Instituts für Medizinische Biologie verspricht in der Praxis nützliche und innovative Ergebnisse – sagt Dr. L. Gábor Kovács, mit Széchenyi-Preis anerkannter Akademiker, ein der Leiter der Forschung der Zeitung „Magyar Nemzet“. Erfolg der künstlichen Befruchtung wird dadurch erhöht, dass die aus dem Fetus stammenden bisher noch nicht gekannten biochemischen und genetischen Signale – ohne den Fetus zu berühren oder zu beeinflussen – aufgefasst werden und vor der Einpflanzung werden die meist lebensfähigen Embryos identifiziert. Ein Chip basiertes diagnostisches Gerät wurde im Rahmen einer universitären – industriellen Kooperation entwickelt, um die Untersuchungen nicht nur in einem Forschungszentrum, sondern auch in einem durchschnittlich ausgestatteten Krankenhaus ausführen zu können.

Kinder mit schwer deformierter Wirbelsäule werden an der Klinik für Orthopädie geheilt. Professor Peter Than, Leiter der Klinik hat uns erzählt, dass als Teil eines national wichtigen Profils der Wirbelsäulenchirurgie beschäftigten sie sich mit schweren Wirbelsäulendeformitäten vor allem bei Kindern und Jugendlichen, die bei Kleinkindern oder sogar bereits bei Geburt schon erscheinen. Der Klinikleiter hat die Wichtigkeit der Behandlung auf höchstem Niveau, des große Geschichtlichkeit erforderlichen chirurgischen Eingriffes, bzw. der modernen Abbildungsdiagnostik hervorgehoben, wobei die letztere durch ein low-dose 2 oder 3D EOS-Gerät ausgeführt wird, das in Ungarn das einzige solche Gerät ist.

Auch an der HNO-Klinik wurden zahlreiche neue operativen Verfahren eingeführt.

Eine operative Lösung bei lateralen Schädelläsionen wurde hier tägliche Routine. Die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Professor Imre Gerlinger spielt in Ungarn eine Pionierrolle in der operativen Lösung bei Krankheitsbildern, die Lähmung der unteren Gehirnnerven, Ohrensausen und Hörverlust aufzeigen. Die die Hypophyse und den Felsenknochen zerstörenden gut-und bösartigen Tumoren behandelnden Operationen wurden Teil der täglichen Routine. Die durch die Nasenhöhle ausgeführten assistierten Operationen der vorderen Schädelbasis gelten als riesiger Fortschritt. Nach den in Ungarn als erstes eingeführten durch den Gehörgang ausgeführten endoskopischen Ohrenoperationen geschieht die Heilung der Patienten ohne große Narben und mit einer kürzeren Pflegezeit.

An der Klinik für Nervenchirurgie wird das in Ungarn einzige elektronische Gehirnstimulationsgerät (das sog. Nexstim), womit die wichtigsten Gehirnzentren der Patienten ohne Operation erforscht werden können. Anhand der MRI Befunde des Gehirns wird es mit Hilfe einer PC-Navigation elektronisch stimuliert, worauf folgend seine Funktion sich ändern wird, und so können die wichtigen Gehirnzentren und derer Verhältnis mit den verschiedenen pathologischen Gehirnprozessen, wie zum Beispiel mit den Gehirntumoren, identifiziert werden. Anhand der Erforschung der Verhältnisse des zentralen Nervensystems öffnet sich in der personalisierten Heilung ein neues Kapitel. Professor András Büki, Leiter der Klinik, hat uns erklärt, dass das Gerät auch geeignet sei, die durch Therapie nicht heilbare Depression und die sich an Parkinson schließenden bzw. über andere pathologische Wurzel verfügenden Schmerzsyndromen speziell zu behandeln. 

Im Zentrum für klinische Neurowissenschaften wurde in den letzten 18 Jahren bei fast 500 Parkinson-Patienten ein Tiefenhirnstimulator eingebaut. Der sog. Hirn-Pacemaker wurde im ganzen Europa hier als erstes für die Behandlung der auf Medikamenten nicht reagierenden Epilepsie eingesetzt. Der Heilung letzterer Krankheit dient auch jenes Projekt, während dessen Elektroden ins Gehirn der Epilepsiepatienten eingeführt werden, um die für das Starten der Attacken zuständige Nervengruppe ausfindig zu machen – erklärt Professor József Janszky, Leiter der Klinik für Neurologie.

Die 3D Printing bietet großartige Möglichkeiten im Gesundheitswesen in den Bereichen der Prävention, der Diagnostik und der verschiedensten Eingriffen – hat Professor Miklós Nyitrai, Leiter des Instituts für Biophysik und Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs. Das 3D Printing- und Visualisationszentrum und das Klinische Zentrum der UP arbeiten in mehreren Fachbereichen erfolgreich zusammen. Die interdisziplinären Arbeitsgruppen haben bereits mehrmals Bildungsmodelle für den Anatomie- und Pathologieunterricht angefertigt, die auch die Arzt-Patienten Kommunikation effektiver gestalten können. Mit Herzchirurgen haben sie 3D Schnittschablone zu wirklichen Herzoperationen erfolgreich gestaltet. Mit den Experten der Klinik für Nervenchirurgie haben sie mehrere Schädelimplantate angefertigt. Als Teil des Portfolios für Zahnmedizin wird bald die Anfertigung von eigene Bedürfnisse zufriedenstellenden, dreidimensional gedruckten unsichtbaren Zahnspangen gestartet.

Bio-Printing ist ein hervorgehobenes Gebiet, wo die Basismaterial für das Drucken eine lebendige Zelle und das Ziel des Druckens die Gestaltung von Gewebestrukturen sind. 3D Printing ist für die Entwicklung von medizinischen und medizinisch-technischen Geräten und von medizinischen Hilfsmitteln. Ein der erfolgreichsten Beispiele dafür ist die durch 3D Printing gestaltete „Ember Arm“ obere Gliedprothese.

Das Zentrum für Translationsmedizin unter der Leitung von Dr. Péter Hegyi hat im Bereich der Grund – und klinischen Forschung seriöse Ergebnisse erreicht. Ihnen ist es gelungen, den zuständigen Prozess bei schweren Speicheldrüsenentzündung zu identifizieren, wie zum Beispiel die schwere Energiemangel innerhalb der Zelle oder die Beschädigung des Mitochondriums, des energieproduzierenden Zellenelements. Die Wiederherstellung dieses Prozesses kann die erste spezifische Therapie für diese schwere Krankheit bedeuten. Ein hervorragender Erfolg ist, dass mehrere Forschungen bereits in die klinische Testphase gelangt sind.

Vor kurzem ist jene klinische Forschung zu Ende gebracht worden, die unter der Leitung des Zentrums für Translationsmedizin mit der Teilnahme von 63 Krankenhäuser in 23 Länder durchgeführt worden ist, und durch die die Antibiotikanutzung um 50% reduziert werden kann.

Quelle:

magyarnemzet.hu

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